„Wege machen Landschaft“, November 2019
Im Gegensatz zu anderen deutschen Großstädten ist die Landeshauptstadt München mit nur wenig Freiräumen außerhalb der Siedlungsbereiche gesegnet, in denen sich die Städter erholen können. Umso mehr ist dem städtischen Planungsreferat daran gelegen, bei der Freiraumentwicklung im sogenannten Grüngürtel mit dem Umland zusammen zu arbeiten. „Wege machen Landschaft“ ist der Name eines landschaftsbezogenen Wegekonzeptes, dass von den Experten Börries von Detten und Prof. Henrik Schulz für die Landeshauptstadt ausgearbeitet wurde.
Einladungskarte der LH München zum Fachsymposium (Ausschnitt)
Dem Konzept gingen zahlreiche Workshops mit den lokalen und regionalen Experten, u.a. auch dem Verein Dachauer Moos e.V., sowie mit Fachbehörden aus dem Münchner Umland voraus. Die derzeitigen Wegeverbindungen wurden analysiert, Schwachpunkte wie z.B. die Querung der Bahntrasse zwischen Feldmoching und Oberschleißheim im Bereich des Würmkanals ermittelt und Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt. Auch die Qualitäten der Landschaft und ihrer Erlebbarkeit wurden herausgearbeitet. Auf Grundlage der Stärken-Schwächen-Analyse legten die Planer ein Wegegrundgerüst vor.
Voller Saal beim Fachsymposium „Wege machen Landschaft“ (Foto: LH München)
Bei einem Fachsymposium wurde das druckfrische Konzept nun von den Planern einem großen Plenum vorgestellt. Bei der anschließenden Diskussion standen der Oberschleißheimer Bürgermeister Kuchlbauer und Herr Rossa vom Verein Dachauer Moos e.V. mit auf dem Podium. Herr Bürgermeister Kuchlbauer warnte davor, noch mehr Erholungssuchende und somit zusätzlichen Verkehr in die bereits sehr überlaufenen, landschaftlich attraktiven Regionen des Münchner Nordens zu führen. Andererseits biete aber das Konzept die Möglichkeit, die Landschaft in anderen Regionen des Münchner Grüngürtels attraktiver zu machen und somit die Lasten zu verteilen.
Herr Bürgermeister Kuchlbauer (Mitte) und Herr Rossa (rechts) beantworten Fragen aus dem Publikum (Foto: LH München).
Herr Rossa zeigte sich sehr zufrieden, dass die Ergebnisse der Workshops übernommen wurden und im vorliegenden Konzept keine neuen Wegeverbindungen in naturschutzfachlich sensible Bereiche, wie z.B. das Krenmoos führen. Es finde somit eine Besucherlenkung statt. Er merkte jedoch auch an, dass es in den Ackerbaugebieten vermehrt zu Konflikten zwischen dem landwirtschaftlichen Verkehr und Radfahren kommen würde. Zudem sei eine Anbindung der aus München führenden Wege an das Wegenetz im Dachauer Land unabdingbar. Als weitere Schritte müsse nun die Abstimmung mit den Umlandgemeinden und den Landkreisen folgen.
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