Das Dachauer Moos hat seit jeher Menschen in seinen Bann gezogen. Die feuchte Landschaft bot ursprünglich keine Möglichkeit, zu siedeln oder Landwirtschaft zu betreiben. Gerade deshalb aber blieb ihre Ursprünglichkeit und Wildheit lange erhalten, sie bot Lebensraum für eine Fülle an seltenen Tier- und Pflanzenarten. Fürsten nutzten das Moos als Jagdrevier, Ganoven wie der Räuber Kneißl als Zuflucht vor dem Zugriff der Staatsmacht.
Erst spät fingen die Menschen der Umgebung an, den Boden zu entwässern und den Torf abzubauen. Im 19. Jahrhundert entdeckten die Protagonisten der aufkommenden Strömung der Landschaftsmalerei die Schönheit der urwüchsigen Landschaft vor den Toren Münchens mit ihren besonderen Stimmungen, die so in vielen Bildern erhalten geblieben ist und den Wandel der Zeit überdauert hat.
Heute finden wir eine Landschaft vor, die trotz vielfacher Überformung durch die menschliche Nutzung viel von ihrem ursprünglichen Reiz erhalten hat.
Im Zuge der Klimakrise ist eine ganz besondere Bedeutung des Dachauer Moos in den Mttelpunkt gerückt: Das ehemalige Niedermoor besitzt, wie andere Moore auch, eine herausragende Klimarelevanz. Denn mit der Trockenlegung und Nutzung des Mooses geht die Freisetzung von klimaschädlichen Gasen einher. Diese Emissionen zu verringern ist eine große gesellschaftliche Herausforderung, der sich auch der Verein Dachau Moos e.V. stellen muss.