Das Dachauer Moos - Zwischen Schotterebene und Hügelland
Fährt man von München nach Norden, stößt man bei Dachau auf den markanten Rand des Tertiären Hügellandes, das sich zwischen Maisach und Freising jäh über die sanft abfallende Münchener Schotterebene erhebt. Davor erstreckt sich ein großes Niedermoorgebiet - das Dachauer Moos.
Es reicht von Germering und Maisach im Südwesten über Dachau bis nach Freising im Nordosten. Von Südwesten zieht sich das Band der Amper mit ihren Auwäldern durch die flache Mooslandschaft.
Im Süden, von Allach über Schleißheim bis Eching, grenzen die trockenen Schotterzungen von Isar und Würm mit ihren Wäldern und Heiden an.
Entstehung - Geboren durch Wasser und Schotter
In der ausgehenden Eiszeit vor ca. 10.000 Jahren schmolzen die Alpengletscher. Ihre gewaltigen Schmelzwasserströme rissen Gerölle mit sich und verfrachteten dieses Gesteinsmaterial bis an den Rand des Tertiären Hügellandes. Die Mächtigkeit dieser Ablagerungen nahm mit zunehmender Entfernung zum Gletscher ab.
Mehrere Erosions- und Aufschotterungsphasen ließen so die ebene, nach Norden abfallende Münchener Schotterebene entstehen. Unter dem Schotterkörper lagert der sogenannte Flinz, ein Bestandteil der Süßwassermolasse. Auf dieser wasserstauenden, gleichsam leicht nach Norden geneigten Schicht, fließt ein zehn bis fünfzehn Meter mächtiger Grundwasserstrom. Am Nordrand der Ebene, wo die Schotterauflage dünner wird, gelangt dieses Grundwasser mehr und mehr an die Oberfläche.
Schnitt durch die Schotterebene, das Moos und den Hügelrand
Unter dem Einfluss des oberflächennah anstehenden oder sogar austretenden Grundwassers wuchsen hier überwiegend Schilf, andere Riedgewächse und Moose. Absterbende Pflanzen wurden nicht vollständig zersetzt und abgebaut, sondern reicherten sich als Torf an (circa ein Millimeter pro Jahr). Die Torfmächtigkeit erreichte ursprünglich im Süden des Dachauer Mooses 50 bis 200 Zentimeter, im Nordosten bis fünf Meter und mehr.