Die vom hoch anstehenden Grundwasser sowie austretenden Quellwasser „durchtränkte“ Niedermoorlandschaft bot in ihrer ursprünglichen Form recht ungünstige Voraussetzungen für eine Besiedlung. Auch eine landwirtschaftliche Nutzung war allenfalls eingeschränkt möglich. So blieb das Dachauer Moos bis zum Beginn der planmäßigen Moorkultivierung im 18. Jahrhundert eine weitgehend unberührte, wenig erschlossene und urwüchsige Naturlandschaft
Erst mit der Trockenlegung des Moores und der planmäßigen Ausbeutung des Torfes seit Ende des 18. Jahrhunderts waren die Voraussetzungen für eine weitere Besiedlung gegeben. Im 19. Jahrhundert wurde mit dem massiven Ausbau der bestehenden Entwässerungsgräben eine intensive Torfnutzung eingeleitet. Abnehmer waren vornehmlich Münchner Brauereien, die das „Schwarze Gold“ als billiges Brennmaterial zur Beheizung ihrer Sudkessel verwendeten.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden das Grabensystem weiter ausgebaut und die Bachläufe reguliert. Mit dem Bevölkerungswachstum in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts weiteten sich Siedlungsflächen von den Rändern her großräumig aus.
Das Moos zwischen Dachau und Karlsfeld, um 1863 - mit Ausdehnung der Siedlungsflächen heute
(Kartengrundlage: Positionsblatt a.d.J.1863 © Bayerische Vermessungsverwaltung)