Östliches Dachauer Moos, Mai 2018
Im Rahmen der BayernNetzNatur veranstaltete der Verein Dachauer Moos e,V. am Pfingstsamstag wieder seine jährliche Radltour, die diesmal durch das östliche Dachauer Moos führte. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf dem Thema Wasser.
Die Lebensgrundlage der Moore ist ihr Wasserreichtum. Im Dachauer Moos breiteten sich einst große Quellniedermoore aus. Heute ist diese Mooslandschaft gänzlich verändert. Einen Morast, in dem man versinken könnte und wie in alten Karten dort eingetragen, trifft man längst nicht mehr an. Die interessierten Radler begaben sich auf eine Suche nach den ehemaligen Moosquellen und Moosbächen und schauten sich genauer an, wo heute das Wasser herkommt und welche Mengen wo fließen.
Ausgehend vom Startpunkt am Karlsfelder Wasserwerk radelte Herr Bürger, der ortskundige Moorökologe und Projektmanager des BayernNetzNatur-Projektes „Neues Leben im Dachauer Moos“, zusammen mit den sehr interessierten Teilnehmern zunächst zu einer markanten Baumreihe. Diese zeichnet den Verlauf des heute ausgetrockneten Saubachs nach und weist zu seinen versiegten Quellen.
Am versiegten Saubach
Dass sich nicht nur Straßen, sondern auch Gewässer kreuzen, erfuhren die Radler etwas später auf der abseits gelegenen Würmkanalbrücke über den Würmhölzlgraben.
Auch Gewässer kreuzen sich.
Das Gewässersystem im östlichen Moos ist nicht leicht zu durchschauen.
Im sogenannten ‚Torfeinfang‘ in der Oberschleißheimer Flur lief die Gruppe auf einem zwei Meter hohen Damm entlang, der sich zur Überraschung aller als ursprüngliches Moorniveau vor der Abtorfung herausstellte. Die Urbarmachung des Dachauer Mooses verdeutlichte Herr Bürger anschaulich an einem Lego-Modell.
Die Urbarmachung des Dachauer Mooses anschaulich am Legomodell erklärt
Im weiteren Verlauf der Tour gab es noch Moorwiesen, Orchideenstandorte und vieles mehr zu entdecken. Selbst die Gebietskenner unter den Teilnehmern staunten nicht schlecht, als sie an der Regattastrecke die Wassermengen entdeckten, die ungenutzt in den Schwebelbach fließen.
Das aus dem Regattasee ungenutzt abfließende Wasser fehlt dem Moos.
In der Mittagspause stärkten sich die Radler bei einer leckeren Brotzeit im Umwelthaus des Verein Dachauer Moos e.V. am Obergrashof. Am Nachmittag standen im Krenmoos zwischen Karlsfeld und Schwarzhölzl die im Rahmen des BayernNetzNatur-Projektes erfolgten und geplanten moorökologischen Renaturierungen und Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt auf dem Programm. Hier wurden Möglichkeiten für den zukünftigen Umgang mit unserer besonderen Mooslandschaft diskutiert.
Die Teilnehmer erlebten eine spannende und für alle sehr lehrreiche Entdeckungstour mit neuen Einblicken ins Moos bei idealem Ausflugswetter. Auch im nächsten Jahr wird der Verein Dachauer Moos e,V. Sie zu einer ähnlichen Erkundungstour einladen.