Dachau, November 2018

Die Mitgliedsgemeinden des Vereins Dachauer Moos haben die Absicht, auf geeigneten kommunalen Flächen künftig insektenfreundliche Blühflächen anzulegen.

Die Praktiker und unverzichtbaren Grünpfleger der Gemeinden sind dabei die Bauhöfe. Die Anlage und Pflege von Blühflächen unterscheidet sich jedoch deutlich von dem bislang üblichen Unterhalt von Parkanlagen, Straßennebenflächen und anderen Grünzwickerln. Für die Praktiker stellen sich deshalb viele Fragen:

Welche Flächen kommen als künftige Blühflächen in Frage?
Wie funktioniert die Umwandlung von mehrfach gemulchten Rasenflächen in Grünflächen?
Welches Saatgut und welche Gerätschaften werden verwendet?
Wie werden die Blühflächen anschließend gepflegt?

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Um ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen, organisierte der Verein Dachauer Moos e.V. im Kreisbauhof (Danke, Thomas!) eine Informationsveranstaltung und einen Erfahrungsaustausch. Hierzu wurden nicht nur die Bauhöfe, sondern auch die Umweltreferenten der Kommunen und die Naturschutzbehörde des Landkreises eingeladen.

Johann Krimmer aus Pulling, Saatgutvermehrer und Pionier bei der Anlage von Blühflächen, hielt einen sehr aufschlussreichen Vortrag zu diesem Thema. Dabei wurde deutlich, dass die Anlage von Blühflächen sehr viel Fingerspitzengefühl und Geduld verlangt. Oft stellt sich erst nach vielen Jahren das gewünschte Ergebnis ein.

Viele der o. g. Fragen konnten ausführlich beantwortet und praktische Tipps gegeben werden. Beispielsweise kommen nur sonnige Standorte sowie möglichst magere und offene Böden für eine erfolgreiche Anlage von Blühflächen in Frage. Rasenflächen müssen umgebrochen und manchmal sollte sogar ein Bodenaustausch vorgenommen werden. Die anschließend ausgebrachten Saatgutmischungen heimischer Pflanzen und Gräser müssen dabei zum Standort passen.

In der nachfolgenden Diskussion zeigte sich, dass der Teufel auch hier im Detail steckt. Oft sind an den Bauhöfen weder die notwendigen Maschinen und Geräte noch das notwendige Personal zur erforderlichen Handarbeit für die Anlage und Pflege vorhanden.

Alle sind sich einig: Einfach ist es nicht, Gemeindeflächen langfristig für Insekten zum Blühen zu bringen. Und auf jeden Fall gibt es die nächsten Jahre noch viel zu tun.

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Wie geht es weiter?
Im kommenden Frühjahr bietet der Verein Dachauer Moos eine Informationsfahrt für Bauhöfe und Umweltbehörden zu besonders gelungenen kommunalen Blühflächen an. Dabei wird es die Gelegenheit geben, sich direkt vor Ort praktische Tipps zu holen. Und natürlich werden in den Kommunen im kommenden Frühjahr weitere Blühflächen angelegt.