Eschenried, Oktober 2020
Noch sieht es aus, wie ein unscheinbarer, verfallener Graben. Doch hinter dieser Abgrabung im Graßlfinger Moos stecken weit über hundert Jahre Landschaftsgeschichte. Es handelt sich nämlich um einen der letzten erhalten Torfstiche im Dachauer Moos.
Vermittelt vom ehemaligen stellvertretenden Vorsitzenden des Vereins Dachauer Moos e.V., Herrn Alt-Bürgermeister Landmann, konnte der Verein von einer Bergkirchner Familie eine als Wiese und Weide genutzte Fläche mit diesem Bodendenkmal langfristig anpachten.
Der Torfabbau hat die Landschafts-, Kultur- und Siedlungsgeschichte des Dachauer Mooses bis in die Gegenwart hinein entscheidend geprägt. Doch nur wenige Relikte dieses kulturhistorischen Erbes der Region sind erhalten geblieben. Während die Torfstiche durch die Landnutzung überprägt wurden, verfallen die noch wenigen, ehemals landschaftstypischen Torfhütten zusehens.
Es ist nun Ziel des Vereins Dachauer Moos e.V. diesen ehemaligen Torfstich wieder erlebbar zu machen und die Geschichte des Torfabbaus in einer restaurierten Torfhütte anschaulich zu vermitteln. Hierbei wird der Verein von den Experten des Gröbenzeller Torfmuseums fachlich unterstützt. Es wurde bereits mit dem Landratsamt Fürstenfeldbruck und der Stadt Olching Kontakt aufgenommen, um die notwendigen Genehmigungen in die Wege zu leiten.
Der alte Torfstich im Graßlfinger Moos: Die alte Abbaukante, an der Torf gestochen wurde ist noch gut zu erkennen.
Ob dann auch tatsächlich wieder Torf gestochen werden kann, hängt davon ab, wie stark sich die im Moos allgegenwärtige Entwässerung auf diese Fläche auswirkt. Ist der Torf mangels Wasser und aufgrund von Luftzufuhr bereits stark zersetzt und vererdet, dann hat er seine Struktur verloren und kann nicht mehr gestochen werden. Um dies zu überprüfen, werden in Kürze mittels Bohrstock Bodenprofile gezogen.