Als „Modellprojekt mit Multiplikatoren-Wirkung für die Gewässerrenaturierung in Bayern“, lobte der Amtschef des Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, Dr. Christian Barth das neuste Vorhaben des Vereins Dachauer Moos e.V. bei der Förderscheckübergabe im Hebertshauser Rathaus. Gerne nahm der 1. Vorsitzende des Vereins Haimhausens Bürgermeister Peter Felbermeier die Förderung in Höhe von rund 160.000 € entgegen. Für die hohe Förderquote von 85 % und weiteren 5% vom Bezirk Oberbayern sowie für die unkomplizierte Abwicklung der Fördermodalitäten bedankte er sich vor allem bei Frau Lorenz, der Vorständin des Bayerischen Naturschutzfonds.
Von li. N. r. Robert Rossa, Landrat Löwl, Amtschef Dr. Barth, Vorsitzender Peter Felbermeier, Ulrike Lorenz
Der Dachauer Landrat Löwl brachte es anschließend auf den Punkt: „Jede Generation setzt ihre Schwerpunkte. Im letzten Jahrhundert waren es im Moos die Brennstoffgewinnung und Nahrungsmittelsicherheit. Heute sind es dort Klima- und Artenschutz.“
Für Herrn Rossa, Geschäftsführer des Vereins sind Transparenz und Informationen über das Projekt ein wichtiges Anliegen. Deshalb wurden vom Verein auch alle Grundeigentümer und Nutzer der Ufergrundstücke des Kalterbaches angeschrieben und zu Bachspaziergängen eingeladen. Auch die Fischer, Umweltverbände, Ämter und Behörden wurden kontaktiert, damit sie sich nicht nur aus erster Hand über das Projekt informieren, sondern dem Projektteam auch Anregungen und Hinweise geben können.
Trotz Regen großes Interesse an den beiden Bachspaziergängen in Hebertshausen (oben) und Feldmoching (unten)
„Wir planen hier nicht willkürlich, sondern auf Grundlage der vorliegenden behördlichen Pläne, dem FFH-Managementplan der Regierung und dem Gewässerumsetzungskonzept des Wasserwirtschaftsamtes.“, stellte Christian Ufer, der Geschäftsführer des Projektbüros Terrabiota, fest. Es werde demnächst einen Rahmenplan geben, der mit den Fachstellen diskutiert wird. Doch eine Renaturierung brauche Platz. „Sind Ufergrundstücke betroffen, so werden wir genau hinschauen. Keine Maßnahme wird ohne das Einverständnis der Grundeigentümer und Nutzer durchgeführt. Wir werden diese frühzeitig ansprechen und mit ihnen die Planung diskutieren
Den Bedenken der Eigentümer der Ufergrundstücke und Landwirte, dass durch eine Anhebung der Bachsohle oder durch Renaturierungsmaßnahmen die angrenzenden Ackerflächen überschwemmt werden könnten, begegnete Herr Rossa mit dem Hinweis „Der Bach ist soweit eingetieft und das Grundwasser liegt bis zu zwei Meter unter Flur. Da ist noch viel Luft nach oben.“
Begeistert sind die Fischer von der Bachrenaturierung. Denn wie der Hebertshauser Fischbiologe und langjährige Gewässerkenner Dr. Martin Baars bemerkte: „Früher war der Kalterbach noch voller Fische. Heute sieht man kaum noch welche.“
Einsame Barbe im Kalterbach
Begradigt, befestig und eingetieft – am Kalterbach gibt´s viel zu tun
(Fotos: Robert Rossa)
Weitere Informationen finden Sie auf den im Aufbau befindlichen Projektseiten unserer Homepage. Dort steht auch der Projektflyer zum Download bereit.