Um den Erfolg dieser sowie weiterer geplanter Maßnahmen am Kalterbach zu überprüfen, erfolgte 2023 eine Erfassung der Bestände.

Die Libellenspezialisten Klaus Burbach und Karl-Heinz Hoffmann kennen die Gewässer im Dachauer Moos seit über 20 Jahren und haben bereits in vorangegangen Projekten die Erfolgskontrollen durchgeführt.

Untersucht wurden sowohl Bachabschnitte in denen bereits Maßnahmen erfolgt sind, als auch Abschnitte, in denen noch Maßnahmen vorgesehen sind

Die Helm-Azurjungfer konnte an 17 von 20 untersuchten Gewässerabschnitten (85 %) festgestellt werden. Die bisherigen Maßnahmen, vor allem eine stellenweise Bessere Besonnung, haben sich überwiegend positiv auf den Bestand der Helm-Azurjungfer ausgewirkt. Zwei Renaturierungsabschnitte waren neu besiedelt. Übersichtsbegehungen zeigten aber, dass sich in Bereichen ohne Maßnahmen die Bedingungen eher verschlechtert hatten.

Insgesamt besteht eine Tendenz zu dichterwüchsigen Vegetationsbeständen in den Gewässerrandbereichen, wobei Rohr-Glanzgras zunehmend auch die randlichen Bachröhrichte überwächst. Da die Helm-Azurjungfer krautige sowohl unter, als auch über Wasser wachsende Pflanzen für die Eiablage benötigt, verschlechtern sich somit die Lebensraumbedingungen. Verursacht werden diese negativen Entwicklungen durch die allgemeine Eutrophierungstendenz und die oft fehlende Mahd der Böschungen. Durch gezielte Maßnahmen, v.a. Gehölzfreistellungen, teils auch nachfolgende Mahd wird dem entgegengewirkt.

Kalterbach Erfolgskontrollen 01

Stark beschattete und strukturarme Gewässerabschnitte, wie hier südlich des Würmkanals eigenen sich aufgrund fehlender Gewässervegetation nicht als Lebensraum für die Helm-Azurjungfer und andere Arten. Einzelne Auflichtungen können neuen Lebensraum schaffen und den Lebensraumverbund stärken.

Zur dauerhaften Wirksamkeit der bisherigen abschnittsweisen Gehölzauflichtungen ist angestrebt, mittels Mahd die Böschungen dauerhaft gehölzarm zu halten und auch das Aufkommen stark beschattender Röhrichte, Hochstaudenfluren und insbesondere invasiven Neophyten zu verringern bzw. zu verhindern. Weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerstruktur werden derzeit im Rahmen des Modellprojektes erarbeitet.

Kalterbach Hebertshausen1 VDM klein

Die neu angelegten, strukturreichen Renaturierungsabschnitte sind durch unterschiedliche Breite, Tiefe und Strömungsgeschwindigkeit geprägt. Bereits ein Jahr nach Herstellung war eine starke Entwicklung von Bachröhrichten wie Wasserminze und Berle zu verzeichnen. Hier stimmen die Lebensraumbedingungen für die Helm-Azurjungfer und di Abschnitte wurden neu besiedelt.