Auch die Pflege von Streuwiesen und anderen Biotopen ist Ziel des Projektes „Neues Leben im Dachauer Moos“. In den Moorwäldern bei Badersfeld, westlich von Oberschleißheim, liegt so eine Streuwiese. Vor Jahrzehnten noch ein Acker, wurde diese Fläche nach Abtrag des Oberbodens zu einer artenreichen Wiese entwickelt.
Herr Dr. Braun von der Bayerisch Botanischen Gesellschaft organisierte damals die Mähgut-Übertragung vom Lochhausener Sandberg und aus der Garchinger Heide. Gemeinsam mit dem Mähgut wurden unzählige Pflanzensamen, Moose, Pilze, Flechten und Insekten auf den freigelegten Oberboden übertragen. Im Laufe der Jahre hat sich so auf dem ehemaligen Acker eine artenreiche Vegetation mit über 20 Rote-Liste-Arten entwickeln können. Mehrere Orchideen- und Enzianarten sind nun wieder im Badersfeld heimisch.
Doch umgeben vom Wald siedelten sich auf dem Kiesboden auch unzählige kleine Weidenbüsche an. Sie haben sich als besonders hartnäckige Störenfriede erwiesen. Obwohl die Fläche gemäht wird, verbleiben die Wurzeln der Weiden im und knapp über dem Boden. Sie treiben trotz der Wiesenmahd, die der Verein Dachauer Moos e.V. regelmäßig übernimmt, wieder aus und nehmen langsam aber sicher immer mehr des wertvollen Lebensraumes in Anspruch. Auf absehbarer Zeit würden die vielen kleinen Weiden die gefährdeten Arten verdrängen.
Um den Weiden Einhalt zu gebieten, wurde im Rahmen des Biodiversitätsprojektes in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt München, der Gemeinde Oberschleißheim und dem Verein Dachauer Moos e.V. nun ein gemeinsames „Weidenzupfen“ organisiert. Wobei „Weidenzupfen“ eine eher harmlose Umschreibung für die schweißtreibende Arbeit mit Spitzhacken und Kreuz-hauen war.... Die Weiden erwiesen sich nämlich als ziemlich zäh. Doch die AGENDA Oberschleißheim, Projektgruppe „Natur“, konnte sich über zahlreiche Helfer freuen. Neben engagierten Sportlern aus Schleißheim zupften auch die Mitglieder des Leo Club Dachau (Jugendorganisation des Lions Club Dachau) fleißig mit. „Die Aktion im Badersfelder Moos harmoniert sehr gut mit dem Motto der Leos „We serve“, da wir dabei auf direktem Wege unsere Tatkraft der Umwelt und damit auch der Gesellschaft zur Verfügung stellen können. Wir möchten daher die Biotoppflege als jährlich wiederkehrende Aktion in unser Leo-Jahr aufnehmen und freuen uns zudem darauf, die Ergebnisse des Einsatzes bei einem Besuch des Biotops im kommenden Sommer besichtigen zu können.“, so die Leos.
Den 15 Helfern ist es zu verdanken, dass eine überraschend große Fläche nun wieder frei von Weiden ist. „Da braucht man kein Fitnessstudio mehr.“, war die einhellige Meinung.