Projekt „Neues Leben im Dachauer Moos“
Die Organisation und/oder Initiierung von Artenhilfsmaßnahmen, die Biotopneuschaffung und die Landschaftspflege sind die Kernaufgaben des Biodiversitäts-Projektes „Neues Leben im Dachauer Moos“. Da alle durchgeführten Maßnahmen für den Eigentümer oder Nutzungsberechtigten völlig freiwillig und unverbindlich sind, ist auch der Grunderwerb ein wichtiger Projektbaustein.
Im Folgenden eine Auswahl der durchgeführten Maßnahmen im Projektgebiet.
April 2020 - Zum Projektabschluss ein neues Bachbiotop für vielfältiges Leben
Die Idee für das neue Bachbiotop entstand bereits vor drei Jahren zwischen Andreas Fritsch von der Biogärtnerei Obergrashof sowie den Projektmanagern Robert Rossa und Andreas Bürger. Es sollte ein strukturreicher Seitenarm am Kalterbach im Bereich des Gutes Obergrashof angelegt werden Die umfangreichen Vorplanungen und Genehmigungsverfahren erfolgten im Rahmen des Biodiv-Projektes.
April 2020 - Wie geht es nun unserer Helm-Azurjungfer?
Die Ergebnisse der Erfolgskontrolle 2019 zu den Artenhilfsmaßnahmen für die Helm-Azurjungfer liegen vor!
Die Pflegemaßnahmen der letzten Jahre wirken. Es fliegen wieder mehr Helm-Azurjungfern im Moos. Aber auch nur dort, wo seit Jahren die Ufer konsequent entbuscht und gemäht werden.
August 2019 - Neu! Vermoorte Quellmulde im Krenmoos
Das naturbelassene Krenmoos zwischen Karlsfeld und Schwarzhölzl war geprägt von zahlreichen Moosquellen. An ihnen entsprang auch der ursprüngliche Saubach. Heute gibt es keine natürlichen Bachquellen mehr im östlichen Dachauer Moos.
Sommer 2019 - Die Helm-Azurjungfer wird aktuell kartiert
Im Rahmen der BayernNetzNatur-Projekte zur Förderung der Biodiversität werden auch Erfolgskontrollen durchgeführt. Nach 2015 und 2017 ist es auch bei unserem Projekt in diesem Jahr wieder soweit: Von Mai bis Juli wird die Helm-Azurjungfer an den Bächen, Gräben und am Schleißheimer Kanal von Libellenspezialisten kartiert.
Winter 2018/19: Uferpflege - Mehr Licht und Sonne für unsere Helm-Azurjungfer
Bei dem interkommunalen BNN-Projekt arbeiten viele Akteure zusammen, um im gebietsübergreifenden FFH-Gebiet gemeinsam die Lebensraumbedingungen für die vom Aussterben bedrohte Helm-Azurjungfer und andere stark gefährdete Fließgewässerarten zu verbessern.
November 2018: Auwald-Renaturierung an der Würm geht weiter
Auf der Karlsfelder Projektfläche an der Würm unmittelbar südlich der sogenannten ‚Würmschleife‘ wurde im letzten Winter eine für die Gewässeraue untypische und artenarme Fichtenaufforstung gefällt. Im Frühjahr breitete sich dort und auf einer kleinen Lichtung das Indische Springkraut massiv aus. Es wurde in einer Sofortmaßnahme noch vor seinem Aussamen flächendeckend gemäht und so erfolgreich zurückgedrängt.
November 2018: Pflege des Obergrashofweihers neu organisiert und gleich losgelegt
In der Flur des Obergrashofs wurde Anfang der 1990er-Jahre ein größerer Biotopweiher angelegt. Seine Ufer wurden dankenswerterweise jahrelange von engagierten Naturschützern ehrenamtlich gepflegt. Da seit einiger Zeit diese Pflege nicht mehr erfolgen konnte, werden seltene Pflanzen zunehmend verdrängt. Ab dem kommenden Jahr wird der Landschaftspflegeverband Dachau e.V. wieder regelmäßig die Ufer mähen und die Gehölze schneiden.
August 2018: Neue Kinderstuben für die Helm-Azurjungfer
Die Wasserläufe im östlichen Dachauer Moos sind deutschlandweit einer der letzten Rückzugsorte der Helm‐Azurjungfer, einer vom Aussterben bedrohten Libelle, die an fließenden Gewässern zu Hause ist. Das dortige NATURA 2000-Gebiet "Gräben und Niedermoorreste im Dachauer Moos" dient ihrem besonderen Schutz.
Juli 2018: Springkrautregulierung auf den Projektflächen an der Würm
An mehreren Stellen hat sich auf den Karlsfelder Projektflächen an der Würm im Frühjahr massiv und zum Teil recht großflächig das Springkraut ausgebreitet.
Obwohl die invasive Art in den letzten Jahren dort nicht beobachtet wurde, konnte sie sich nach den bereits erfolgten Entwicklungsmaßnahmen in dichten Beständen verbreiten.
Februar 2018: Fichtenfällaktion auf Karlsfelder Projektflächen an der Würm
Die Gemeinde Karlsfeld hat nördlich der Bayernwerkstraße Grundstücke für Naturschutzzwecke erworben. Die Flächen grenzen an die bereits bestehende Würmausleitung, die sogenannte Würmschleife an. Dort, unmittelbar neben der Wiese, befand sich eine standortfremde Fichtenaufforstung. Sie wurde am 23. Februar bei tief winterlichen Bedingungen mit gefrorenem Boden gefällt.
September 2017: Ankaufsförderung für Fläche an der Würm ist genehmigt
Die Gemeinde Karlsfeld wird an der Würm südlich der Rothschwaige eine weitere Fläche ankaufen. Die Ankaufsförderung im Rahmen des Klimaprogramm Bayerns (KLIP 2050) wurde im September genehmigt. Bei dem rund 5.000 m² großen Grundstück handelt es sich um einen teilweise mit Fichten aufgeforsteten, ehemaligen Auwald.
September 2017: wasserrechtliche Genehmigung für ein Seitengewässer am Kalterbach erteilt
Wie so viele Gewässer wurde auch der wilde Kalterbach im vergangenen Jahrhundert begradigt. Dennoch ist er zumindest abschnittsweise noch einer der wichtigsten Lebensräume für vom Aussterben bedrohte Fließgewässerlibellen. Bereits in den vergangenen Jahren wurden mehrere Seitengewässer angelegt und an verschiedenen Stellen die Ufer aufgeweitet.
August 2017: KLIP-Projekt auf Karlsfelder Fläche geplant
Wie bereits berichtet, wurde im Frühjahr 2017 ein von der Gemeinde Karlsfeld angekauftes Grundstück gegen eine Fläche an der Saubachquelle in Karlsfeld eingetauscht. Auf Grundlage eines im Rahmen des Biodiv-Projektes erstellten Konzeptes hat die Regierung von Oberbayern mittlerweile Planunterlagen für eine große Flachmulde erstellt.
Juli 2017: Ortstermin mit JUKSS-Ausschuss der Gemeinde Haimhausen
Wie die moorökologischen Untersuchungen zeigen, gibt es im östlichen Dachauer Moos nur noch wenige Schwerpunktgebiete, an denen leicht bis mittel zersetzte Torfe noch Grundwasserkontakt haben. Das wichtigste Schwerpunktgebiet ist dabei das Inhauser Moos.
Juni 2017: Erfolgskontrollen können starten
Für die Projektverantwortlichen des Vereins Dachauer Moos und des Landschaftspflegeverbandes Dachau sowie natürlich für den Projektmanager ist es sehr wichtig, ob und welche Erfolge die bereits durchgeführten Maßnahmen erzielt haben. Deshalb werden nun zum zweiten Male Erfolgskontrollen entlang der Gewässer, aber auch auf den angekauften Wiesen durchgeführt.
April 2017: Grunderwerb und Flächentausch Gemeinde Karlsfeld
Bereits im vergangenen Jahr konnte die Gemeinde Karlsfeld ein rund 5.000 m² großes Grundstück im Krenmoos erwerben. Die Fläche grenzt jedoch unmittelbar an ein Gehölz an und konnte deshalb nicht als Lebensraum für den Kiebitz aufgewertet werden. Der Bodenbrüter brütet nicht in der Nähe von Gehölzen, da sich dort seine Feinde wie z.B. Fuchs und Greifvögel verstecken können.
April 2017: Die Kiebitze sind da!
Wie bereits im vergangenen Jahr ist das Krenmoos wieder der „hotspot“ der Kiebitzvorkommen im Münchner Norden. Besonders viele Brutpaare haben sich auf und im Umgriff der BN-Ankaufsfläche nieder gelassen. Kein Wunder: Der Ackerteil der Fläche wurde vom Landschaftspflegeverband noch im Februar vor Ankunft der Vögel als Kinderstube hergerichtet.
März 2017: Grunderwerb der Stadt Dachau
In enger Zusammenarbeit mit dem Bau- und Umweltamt der Stadt Dachau konnte für das Projekt eine weitere Fläche erworben werden. Dabei handelt es sich um einen 4.000 m² großen Grundstücksteil einer größeren Ackerfläche im Krenmoos östlich der Karlsfelder Kläranlage.
Herbst/Winter 2017: Maßnahmen erfolgreich wiederholt
Auf den Flächen der Bayerischen Staatsforsten im Badersfeld wurde von der unteren Naturschutzbehörde (uNB) des Landkreises München, die Mahd der artenreichen Dr.-Braun-Wiese organisiert. Zudem wurden bereits renaturierte Gräben ausgemäht und nachentbuscht.
Herbst 2016: Bekassinen entdeckt!
Die Flachmulde auf der BN-Fläche im Krenmoos ist ein voller Erfolg. Nachdem bereits im Sommer mehrere Kiebitze auf dem Ackerteil der Fläche brüten, konnten im Herbst direkt an der Flachmulde sieben Bekassinen beobachtet werden. Sie waren zwar auf dem Durchzug und haben sich noch nicht dauerhaft auf der Fläche nieder gelassen, interessieren sich aber lebhaft für den neuen Lebensraum.
Frühjahr 2016: Kiebitzprojekt im Dachauer Moos
Früher einmal „Allerweltsvogel“, doch heute in seinem Bestand gefährdet: Auch rund um Dachau und Karlsfeld verliert der Kiebitz, Wappenvogel des BayernNetzNatur-Projekts „Neues Leben im Dachauer Moos“ zunehmend seine Lebensräume. Landwirtschaftlich nur wenig intensiv genutzte Äcker als Brutflächen und feuchtes Grünland zur Nahrungssuche nehmen immer weiter ab.
Frühjahr 2016: Einigung zum Unterhalt der Ufer am Schleißheimer Kanal
Dank des Engagements der unteren Naturschutzbehörde des Landkreis München ist die Uferpflege des Schleißheimer Kanals entlang der B 471 zwischen der Autobahnabfahrt Oberschleißheim und dem Obergrashof sicher gestellt. Dort wurden vor einigen Jahren aus Verkehrssicherungsgründen die alten Pappeln gefällt. Sie waren bereits hohl und drohten auf die Bundesstraße zu fallen. Als Ersatz wurden Linden gepflanzt.
Frühjahr 2016: Ankauf von Flächen im Krenmoos und an der Würm
Die Gemeinde Karlsfeld hat weitere Flächen an der Würm südlich der B 304 und im Krenmoos angekauft. Bei der Fläche an der Würm handelt es sich um einen Auwaldrest, der direkt an einer „neuen“ Würmschleife angrenzt. Deshalb sind hier sehr gute Chancen für eine Weiterführung der Würmrenaturierung gegeben.
Bei der Fläche im Krenmoos handelt es sich um einen kleineren Acker, der entweder als Tauschfläche verwendet oder direkt für den Kiebitz optimiert wird.
Winter 2015 bis Frühjahr 2016: Flachmulde im Krenmoos
Gebaut is! Auf der 1,8 ha großen Ankaufsfläche der BN-Kreisgruppe Dachau wurde ein Brut- und Nahrungslebensraum für den Kiebitz geschaffen. Im Auftrag des Landschaftspflegeverbandes Dachau und unter finanzieller Beteiligung des BN rückten im Krenmoos zwischen Karlsfeld und dem Schwarzhölzl die Radlader an. Es wurde eine feuchte Senke geschaffen, in die der Kiebitz auch in einem trockenen Frühjahr seine Küken zur Nahrungssuche führen kann.
Winter 2015/16: „Libellenfenster“ am Obergrashofbach und Moosgraben
„Fensterln“ auf 3 Kilometer Länge. Sie ist anspruchsvoll, die Helm-Azurjungfer und deshalb auch vom Aussterben bedroht. Zunächst einmal braucht ihr Nachwuchs im Bach über das gesamte Jahr hinweg möglichst gleichbleibende, nicht zu kalte Temperaturen. Da die Gräben und Bäche im westlichen Dachauer Moos aus dem Karlsfelder und Feldmochinger See und weniger aus kalten Quellen gespeist werden, stehen ihre Chance auf eine gemütliche Kinderstube schon mal nicht schlecht.
Herbst 2015: Sicherstellung Wasserführung im Schleißheimer Kanal
Am Stadtrand von Dachau mündet der Tiefengraben in den Schleißheimer Kanal. Doch durch das Zuwachsen der Uferbereiche und der Gewässersohle war die Wasserführung in Teilen des Kanals nicht mehr gewährleistet. In Zusammenarbeit mit dem Dachauer Bauhof und dem Bund Naturschutz wurde eine kleines Konzept entworfen und auch gleich umgesetzt.
Ab Sommer 2015: Pflegeoptimierung auf der Dannerwiese
Die über 2 ha große Dannerwiese im NSG Schwarzhölzl gehört schon allein ihrer Größe wegen zu den wichtigsten Flächen im Dachauer Moos. Hier wachsen mehrerer Orchideenarten (z. B. Epipactis palustris, Gymnadenia conopsea, Dactyloriza incarnata, D. incarnata var. haematodes), die Sumpfgladiole (Gladiolus palustris), Sibirischer Schwertlilie (Iris sibirica) und die Labkrautblättriger Wiesenraute (Thalictrum galioides).
Frühjahr 2015: Sicherung von Extensivwiesen durch Agrarumweltprogramme
In den Waldgebieten nördlich und südlich der B 471 zwischen Regattastrecke und Hackermoos gibt es noch einige extensive Wiesen. Der nach den Kriterien des ökologischen Landbaus wirtschaftende Obergrashof, ein wichtiger Partner des Biodiv-Projektes, entschloss sich für etwa 7 ha Wiesenfläche Bewirtschaftungsvereinbarungen abzuschließen.
Winter 2014/15: „Libellenfenster“ am Moosgraben und am Kalterbach
Der Moosgraben zwischen Karlsfelder See und Schwarzhölzl ist Lebensraum zahlreicher gefährdeter und sogar vom Aussterben bedrohter Tier- und Pflanzenarten. Im Siedlungsbereich ist der Moosgraben sehr mit Bäumen und Sträuchern zugewachsen. Bereits im Jahr 2008 konnte der südliche Uferbereich des Moosgrabens entlang des jetzigen Josef-Koller-Weges im Rahmen einer Ausgleichsmaßnahme ökologisch aufgewertet werden.
Herbst/Winter 2014: Grabenpflege im Badersfeld
Das sogenannte „Badersfeld“ ist ein unter der Verwaltung der Bayerischen Staatsforsten stehendes Waldgebiet zwischen der B 471 und dem Hackermoos. In den Wäldern liegen mehrere extensive Wiesen sowie eine sehr artenreiche Streuwiese („Dr.-Braun-Wiese“).
Ab Sommer 2014: Pflegeoptimierung im Schwarzhölzl
Seit vielen Jahren ist die BN-Ortsgruppe Karlsfeld im NSG Schwarzhölzl aktiv. Die Mannschaft des Pflegetrupps pflegt mit viel Einsatz die Magerwiesen am Schwarzhölzlberg, die Streu- und Moorwiesenreste auf der Thürwinkelwiese, das Bachdreieck und viele kleine Flächen mehr. Unermüdlich mähen sie mehrfach im Jahr die nicht heimische Goldrute aus, die Wiesen überwuchert und die artenreiche Vegetation verdrängt.
Frühjahr 2014
Auf der vom BN angekauften Ackerfläche wird vom konventionellen Maisanbau auf Biogetreide umgestellt. Angesät von einem örtlichen Landwirt wird auf Pflanzenschutz verzichtet. Auf der Ackerfläche siedeln sich sogleich mehrere Brutpaare des Kiebitz, einer stark gefährdeten Vogelart an.
Winter 2013/14
Im angekauften Auwaldrest bei der Rothschwaige lässt die Gemeinde Karlsfeld mit Unterstützung des Forstamtes die nicht-standortsgerechten Fichten entfernen. So kann sich in den Folgejahren die auwaldtypische und artenreiche Krautschicht wieder entwickeln.
Herbst 2013: Ankauf von Flächen (Rothschwaige, Schwarzhölzl, Krenmoos)
Die Gemeinde Karlsfeld kauft gleich zu Projektbeginn bei der Rothschwaige einen Auwaldrest an der Würm an. Im Krenmoos erwirbt die BN Kreisgruppe Dachau eine fast 2 ha große Ackerfläche. Die Stadt München kauft eine Wiesenfläche („Hintermaierwiese“) im Naturschutzgebiet Schwarzhölzl. Somit sind alle Wiesen des NSGs in der öffentlichen Hand und können als Lebensraum für die Artenvielfalt optimiert werden.