Die Wasserläufe im östlichen Dachauer Moos sind deutschlandweit einer der letzten Rückzugsorte der Helm‐Azurjungfer, einer vom Aussterben bedrohten Libelle, die an fließenden Gewässern zu Hause ist. Das dortige NATURA 2000-Gebiet "Gräben und Niedermoorreste im Dachauer Moos" dient ihrem besonderen Schutz.
Die Libellenweibchen legen ihre Eier an Wasserpflanzenteilen ab. Sie bevorzugen dabei die sowohl über- als auch unterwasser wachsende Berle, die an einigen Stellen im östlichen Dachauer Moos gute Bestände aufweist. Zur Förderung der Vermehrung der Helm-Azurjungfer wurden nun im August 2018 einige Berlen verpflanzt. Bei der Aktion wurden aus Wasserlaufabschnitten mit größeren Berlen-Beständen einzelne Pflanzen vorsichtig entnommen. Anschließend wurden sie in Gewässerabschnitte verpflanzt, deren Böschungen in den vergangenen Jahren von Gehölzen freigestellt wurden und nun aufgrund des Lichteinfalls wieder gute Wachstumsbedingungen für Wasserpflanzen aufweisen. Durch diese zunächst 5 initialen Pflanzungen soll sich die Berle in bislang unbesiedelten Wasserlaufabschnitten ausbreiten und sich zur neuen Kinderstube der Libelle entwickeln. Durch diese Artenhilfsmaßnahme tragen die Projektbeteiligten zu einer wieder wachsenden Population der Helm-Azurjungfer bei. Die Umpflanzungen werden nun beobachtet. Auf Grundlage der gewonnenen Erfahrungen werden dann in den nächsten Jahren weitere Verpflanzungen geplant.