Der Moosgraben zwischen Karlsfelder See und Schwarzhölzl ist Lebensraum zahlreicher gefährdeter und sogar vom Aussterben bedrohter Tier- und Pflanzenarten. Im Siedlungsbereich ist der Moosgraben sehr mit Bäumen und Sträuchern zugewachsen. Bereits im Jahr 2008 konnte der südliche Uferbereich des Moosgrabens entlang des jetzigen Josef-Koller-Weges im Rahmen einer Ausgleichsmaßnahme ökologisch aufgewertet werden.
Damals wurden ebenfalls Bäume und Sträucher entfernt und das Bachbett umgestaltet. Mittlerweile hat sich dort eine üppige Unterwasservegetation und eine blütenreiche Böschung entwickelt. Durch die Maßnahme hat sich die Artenvielfalt erhöht. Nun wurde erneut eine ökologische Maßnahme am Moosgraben durchgeführt.
Vorrangiges Ziel ist die Verbesserung des Lebensraumangebotes für Libellen, insbesondere für die vom Aussterben bedrohte “Helm-Azurjungfer“, die hier am Moosgraben das größte Vorkommen in Bayern aufweist. Darüber hinaus wird der Lebensraum für bedrohte seltene Wasserpflanzenarten aufgewertet. Ein lebensraumbestimmender Faktor sind dabei offene, besonnte Uferabschnitte. Besonnte Gewässer sind nicht nur für die im Wasser lebenden Libellenlarven von Vorteil, auch andere Gewässerkleinlebewesen profitieren von den „Libellenfenstern“. Besonders Fische fühlen sich in der Unterwasservegetation der sonnigen Abschnitte wohler. Von der vermehrten Artenvielfalt und Artenanzahl der Gewässerkleinlebewesen profitiert ebenfalls auch die Fischfauna.
Die „Libellenfenster“ sind eine der vordringlichsten Artenhilfsmaßnahmen im gesamten Gebiet des Biodiversitätsprojektes. Deshalb stellte auch die Stadt München seit dem Winter 2013 entlang des Kalterbaches Uferbereiche abschnittsweise von Gehölzen frei. Künftig werden die entbuschten Uferabschnitte jährlich gemäht. Hierdurch kann sich eine artenreiche Vegetation einstellen.