Bei dem interkommunalen BNN-Projekt arbeiten viele Akteure zusammen, um im gebietsübergreifenden FFH-Gebiet gemeinsam die Lebensraumbedingungen für die vom Aussterben bedrohte Helm-Azurjungfer und andere stark gefährdete Fließgewässerarten zu verbessern.
Diese Arten brauchen offene und besonnte Uferabschnitte. Doch heute säumen geschlossene Gehölzbestände weite Strecken der Gewässer im Moos. Die ursprünglichen Quellbäche dagegen weisen breite, gehölzfreie Versumpfungszonen auf. Auch durch den mäandrierenden Verlauf und die Nagetätigkeit des Bibers waren früher stets gehölzfreie, besonnte Stellen vorhanden. Deswegen wurden im vergangenen Winter zur Wiederherstellung günstiger Lebensraumbedingungen für Libellen die Uferbereiche am Kalterbach, Moosgraben und Obergrashofgraben gemäht und teilweise entbuscht. Dies fördert auch seltene und gefährdete Wasserpflanzen wie den Kriechender Sellerie und das Gefärbte Laichkraut, aber auch die Berle, welche bei der Fortpflanzung der Helm-Azurjungfer eine entscheidende Rolle spielt.
Folgende Helm-Azurjungferbäche und -gräben wurden von verschiedenen Akteuren gepflegt:
• Kalterbach im Bereich des NSG Schwarzhölzl durch die Untere Naturschutzbehörde der Landeshauptstadt München,
• Obergrashofgraben beim Mückensee durch das Lehr- und Versuchsgut Oberschleißheim der LMU München,
• Unterer Moosgraben (‚Libellenfenster‘) und Obergrashofgraben sowie Kalterbach im Bereich ‚Gut Obergrashof‘ durch den Landschaftspflegeverband Dachau.
Diese Pflegemaßnahmen müssen jährlich wiederholt werden. Nur so können die Vorkommen dieser Arten langfristig im FFH-Gebiet erhalten werden.